STAR PISCES kurz vor der Verschrottung

STAR PISCES

Bereits zweite Eigner-Insolvenz für dieses Schiff!

Die STAR PISCES (IMO 8710857) ist eines der Kreuzfahrtschiffe, die mit der Insolvenz der Genting-Gruppe zur Disposition standen. Sie war in den Jahren vor der Pandemie für Kurz-Kreuzfahrten eingesetzt worden, zuletzt allerdings nur noch für Casino-Kreuzfahrten ab Hong Kong. Am 3. Juli ist sie vor Alang in Indien eingetroffen. Damit steht der Beginn der Verschrottung kurz bevor.

Das Schiff wurde 1989 / 90 auf den Masa Yards im finnischen Turku (heute Meyer Turku) als Auto- und Passagierfähre KALYPSO für die Rederi AB Slite. Diese ging 1993 in die Insolvenz, woraufhin Star Cruises das Schiff zusammen mit dem Schwesterschiff ATHENA (IMO 8701674) erwarb und zum Kreuzfahrtschiff für Kreuzfahrt in Ostasien umbauen ließ. Das Schwesterschiff kam 2001 zurück nach Europa und fährt seitdem für DFDS auf der Linie Kopenhagen – Oslo, jetzt unter dem Namen PEARL SEAWAYS.

STAR PISCES soon to be scrapped.

Already second owner insolvency for this ship!

The STAR PISCES (IMO 8710857) is one of the cruise ships up for sale with the insolvency of the Genting group. She had been used for short cruises in the years before the pandemic, but most recently only for casino cruises from Hong Kong. On July 3rd she arrived off the coast of Alang, India. The start of scrapping is imminent.

The ship was built in 1989/90 by Masa Yards in Turku, Finland (today Meyer Turku) as the car and passenger ferry KALYPSO for Rederi AB Slite. This company went bankrupt in 1993, after which Star Cruises acquired the ship together with the sister ship ATHENA (IMO 8701674) and had it converted into a cruise ship for cruising in East Asia. The sister ship returned to Europe in 2001 and has been sailing for DFDS on the Copenhagen – Oslo route ever since, now under the name PEARL SEAWAYS.

30. Geburtstag der PEARL SEAWAYS ex ATHENA

Pearl Seaways

Vor 30 Jahren: Ablieferung der ATHENA

ATHENA war der Name eines von zwei Schwesterschiffen, die Ende der 1980er-Jahre in Turku für die schwedische Rederi AB Slite gebaut wurden. Die beiden Schiffe wurden eingesetzt im Fährverkehr der Viking Line zwischen Schweden und Finnland.

Am 21. April 1989, also vor genau 30 Jahren, wurde die ATHENA (IMO 8701674) abgeliefert. Die Auto- und Passagierfähre war 176,60 Meter lang, seit einem Umbau ist sie knapp 2 Meter länger.

1993 wurde die ATHENA an den Gernting-Konzern verkauft, in Singapur zum Kreuzfahrt- und Casino-Schiff umgebaut und in STAR AQUARIUS umbenannt. Nochmals umgetauft in LANGKAPURI STAR AQUARIUS fuhr sie für Star Cruises. 1994 folgte ihr das Schwesterschiff KALYPSO (IMO 8710857), nach Ostasien. Auch dieses wurde für Star Cruises zum Kreuzfahrtschiff umgebaut. Während diese jüngere Schwester noch immer unter dem Namen STAR PISCES für Star Cruises als Kreuzfahrtschiff unterwegs ist, wurde die ehemalige ATHENA längst wieder nach Skandinavien zurückgeholt. 2001 kaufte die dänische Fährgesellschaft DFDS das Schiff und ließen es wieder zur Auto- und Passagierfähre umbauen. Seitdem fährt es unter dem Namen PEARL OF SCANDINAVIA auf der Route Kopenhagen – Helsingborg – Oslo. Seit 2006 wird zwar Helsingborg nicht mehr angelaufen, ansonsten ist die Route die gleiche geblieben. 2011 erfolgte eine Umbenennung in PEARL SEAWAYS entsprechend der aktuellen Namensgebung bei DFDS.

Die beiden Schwesterschiffe verkehren damit nun in zwei ganz anderen Winkeln der Erde.

Verlorene Cruise Liner: Abschied von alten Schiffen

Aegean Queen

Diese Cruise Liner haben sich 2018 verabschiedet

Während der Neubau-Boom im Kreuzfahrt-Markt ungebrochen ist und die weltweite Bettenkapazität auf den Meeren immer weiter steigt, verschwanden auch einige Cruise Liner von der Bühne. Gemessen an der Zahl neuer Kreuzfahrtschiffe und deren Tonnage ist die Zahl der Liner, die 2018 in die Verschrottung gingen, aber immer noch vergleichsweise gering. Die folgenden Schiffe sind 2018 abgetreten:

Melody

Die QING (IMO 7902295), gebaut 1982 als ATLANTIC für Home Lines, ging 2018 nach fünfjähriger Aufliege-Zeit in die Verschrottung. Zwischen 1997 und 2013 war sie als MELODY für MSC Cruises gefahren. Pläne für eine Weiterbeschäftigung nach dem Verkauf hatten nie umgesetzt werden können.

Aegean Queen

Mit der AEGEAN QUEEN (IMO 6821080) ging im zurück liegenden Jahr eines der ersten Schiffe von Norwegian Cruise Lines in die Verschrottung. Sie war 1968 als STARWARD gebaut worden und für die damaligen Norwegian Caribbean Lines in Dienst gestellt worden. Anfangs hatte das Schiff sogar Platz für den Transport von bis zu 220 Pkw gehabt. Das Schiff mit klassischen Linien gehörte zuletzt den Celestyal Cruises und war in der Saison 2017 noch in Charter der türkischen etstur als AEGEAN QUEEN gefahren. Knapp 50 Jahre nach seiner Indienststellung wurde der schnittige Cruise Liner verschrottet.

Island Escape

Auch die OCEAN GALA ex SCANDINAVIA (IMO 8002597) war einmal als kombinierte mit Platz für 530 Pkw gebaut worden. Die dänische Fährgesellschaft DFDS hatte das Schiff für ihre Tochtergesellschaft United Steamship Co, Ltd., Nassau, in Auftrag gegeben. Nachdem sie 1982 in Dienst gestellt worden war, war die SCANDINAVIA zunächst für Kreuzfahrten zwischen New York und den Bahamas eingesetzt worden. Ab 1983 war sie dann auf der Traditionsroute der DFDS zwischen Kopenhagen und Oslo im Einsatz gewesen.

Zwischenzeitlich im Einsatz für Sundance Cruises war 1991 der Umbau zum reinen Kreuzfahrtschiff erfolgt, um als VIKING SERENADE für Royal Caribbean Cruise Lines zu fahren. 13 Jahre lang – bis 2015 – war der Cruise Liner schließlich als ISLAND ESCAPE für Island Cruises unterwegs gewesen. Zuletzt war ein Einsatz als Flüchtlingswohnschiff in Schweden geplant gewesen. Realisiert wurde dieser Plan mit dem in OCEAN GALA umbenannten Schiff jedoch nicht. Letzte Station war der Persische Golf vor Sharjah gewesen., wo der Cruise Liner unter dem Namen OCEAN GALA I aufgelegt war, bevor er im März 2018 auf den Weg zur Abbruchwerft gebracht wurde.

Kong Olav - Hurtigruten

Den Hurtigruten-Dienst hatte sie schon vor mehr als 20 Jahren verlassen: die 1964 gebaute KONG OLAV (IMO 6401206). Seit dem Verkauf an die Andaman Club Co., Ltd. in Bangkok hatte das Schiff in Thailand augelegen, um es als Hotel- und Casinoschiff wieder in Fahrt zu bringen. Stattdessen hatte man es jedoch immer mehr verrotten lassen. Trotz Bemühungen seitens einiger norwegischer Enthusiasten seit 2013 konnte das Schiff, das zeitlebens seinen Namen KONG OLAV behalten hat, letztlich nicht mehr gerettet werden. 2018 wurde es verschrottet. Wenigstens konnten wohl einige Einrichtungsgegenstände gerettet werden, um für die Nachwelt erhalten zu bleiben.

Kreuzfahrtschiff PORTO gebaut als ISTRA

Ein ebenfalls in den 1960er-Jahren gebautes Kreuzfahrtschiff wurde 2018 von türkischen Abbrechern erworben: die PORTO (IMO 6419057): Sie war 1965 als ISTRA für die Jadranska Linijska Plovidba (Adria-Linien-Schifffahrt) erbaut worden. In den vergangenen Jahren hatte das Schiff mehrere Eigner-Wechsel erfahren und damit auch mehrmals seinen Namen geändert, zum Beispiel in ASTRA, ASTRA I und ARION. Letzter Eigner waren die Portuscale Cruises. Nach der Versteigerung dieses kleinen, aber beliebten Cruise Liners im September 2018 stand im Dezember 2018 ein zweites Schiff aus dem Portuscale-Bestand zur Versteigerung an: die FUNCHAL (IMO 5124162). Diese aber entging überraschend der Verschrottung durch Erwerb seitens einer britischen Hotel-Gesellschaft, die das Schiff wieder zum Einsatz bringen will.

MARELLA SPIRIT

Noch längst nicht so alt wie die meisten vorgenannten Schiffe war die MARELLA SPIRIT (IMO 8024014), das bis zuletzt für Marella Cruises im Einsatz gewesen war. Sie war 1983 als NIEUW AMSTERDAM für Holland America Lines gebaut worden. Nach Ende der Marella-Charter wurde der Cruise Liner 2018 zum Verschrotten verkauft. Zunächst in MARE S und dann in LA SPIRIT umbenannt, musste das schnittige Kreuzfahrtschiff seine letzte Reise zu den Abbrechern nach Alang antreten. Das Schwesterschiff MARELLA CELEBRATION ex NOORDAM (IMO 8027298) ist indes noch für Marella Cruises in Fahrt.

Kreuzfahrtschiff OCEAN GALA I auf dem Weg zur Abbruchwerft

ISLAND ESCAPE - jetzt OCEAN GALA I

OCEAN GALA I auf dem Weg nach Indien

Gebaut als Kreuzfahrt-Fähre

Einige Monate hat sie vor Sharjah unweit von Dubai gelegen, und auf ihr Schicksal gewartet. Nun ist die OCEAN GALA I auf dem Weg nach Indien, ganz offensichtlich zur Abbruchwerft. Gebaut wurde das Schiff 1982 in Nantes in Frankreich, und zwar als Kreuzfahrt-Fähre mit dem Namen SCANDINAVIA (IMO 8002597). Die dänische Fährgesellschaft DFDS hatte sie für ihre Tochterfirma United Steamship Co., Ltd. mit Sitz in Nassau in Auftrag gegeben. Die SCANDINAVIA hatte anfangs eine Passagierkapazität von etwa 1.600. Dabei konnten auf dem Autodeck auch ca. 530 Pkw mitgenommen werden.

Das Schiff ist 185,25 Meter lang, 27 Meter breit und hat einen maximalen Tiefgang von 6,80 Metern. Es ist mit einer Bruttoraum von 26.747 vermessen.

Taufe in New York – Fahrten zu den Bahamas

Nach Ablieferung an United Steamship im August 1982 wurde sie am 28. September 1982 in New York getauft. Anschließend wurde sie zwischen New York und den Bahamas eingesetzt. Doch schon ein gutes Jahr später wurde sie aus dem Fahrtgebiet abgezogen und nach Kopenhagen gebracht. Ab Dezember 1983 setzte die DFDS die SCANDINAVIA als Fähre auf ihrer Traditionsroute zwischen Kopenhagen und Oslo ein. Diese Route wird auch heutzutage noch von der DFDS bedient.

Umbau in Hamburg und in San Diego

Die SCANDINAVIA indes wurde schon 1985 verkauft an Sundance Cruises. Nach einem Umbau bei Blohm & Voss in Hamburg fuhr sie u.a. auf Kanada-Alaska-Kreuzfahrten. Im Jahr 1990 erfolgte ein Weiterverkauf sowie Umbenennung in VIKING SERENADE, um für Royal Caribbean Cruise Line eingesetzt zu werden. 1991 wurde sie auf der Southwest Marine Yard in San Diego, USA zu einem reinen Kreuzfahrtschiff umgebaut. Dort, wo ursprünglich die Autodecks waren, wurden Kabinen eingebaut.

Erst Kreuzfahrten, dann Flüchtlingsschiff

Von 2002 bis 2015 fuhr das Schiff als ISLAND ESCAPE für Island Cruises, und zwar auf Mittelmeer-Kreuzfahrten sowie Fahrten rund um Südamerika. Nachdem sie 2015 aufgelegt worden war, wurde sie weiterverkauft und in OCEAN GALA umbenannt. 2016 sollte sie zu einer Flüchtlingsunterkunft in Schweden werden. Dazu hat man das Schiff nach Utansjö gebracht. Dabei handelt es sich um einen kleinen Hafen am Bottnischen Meerbusen, nördlich von Sundsvall und etwa 450 km von Stockholm entfernt gelegen. Jedoch gab es in Utansjö, als das Schiff dort eingetroffen ist, Querelen um die Genehmigung. Es durfte schließlich nicht dort bleiben. Die bisher letzte Reise führte 2017 unter dem Namen OCEAN GALA I in den Persischen Golf, wo sie vor Sharjah aufgelegt wurde. Seit heute, dem 23.03.2018 ist sie auf dem Weg nach Alang / Bhavnagar, Indien, womit ihr Schicksal besiegelt sein dürfte.